Von Dr. med.
Dirk Böse, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Klinikum
Arnsberg
Herzerkrankungen
stellen in Deutschland wie auch in anderen westlichen Industrienationen seit
vielen Jahren die häufigsten Todesursachen dar.
Insbesondere die Durchblutungsstörung der
Herzkranzgefäße „Koronare Herzkrankheit“ (KHK) hat sich zu einer Volkskrankheit
entwickelt und betrifft ca. 5 Millionen Menschen in Deutschland. Bei dieser
Erkrankung kommt es infolge einer „Verkalkung“ der Herzkranzgefäße zu einer
Mangeldurchblutung des Herzens, im schlimmsten Fall führt sie zum Herzinfarkt
und zur Herzschwäche. Das tückische daran ist, dass sich die Veränderungen in
einem schleichenden Prozess oft unbemerkt und über Jahrzehnte hinweg
entwickeln. Beschwerden zeigen sich häufig erst spät durch Brustschmerzen
und/oder Atemnot bei körperlicher oder seelischer Belastung. Treten die
Beschwerden dann auf, werden sie von Betroffenen vielfach verkannt. Dabei
müssen solche Beschwerden und ihre Ursachen unbedingt durch den Haus- oder
Facharzt abgeklärt werden. Nur so lässt sich die Erkrankung frühzeitig erkennen
und durch einen gesunden Lebensstil, durch Ausschaltung der Risikofaktoren,
durch Medikamente oder Kathetereingriff wirksam behandeln.
Risikofaktoren für die Erkrankung sind, neben der
Zuckerkrankheit, insbesondere ein ungesunder Lebensstil z.B. fettreiche
Ernährung, Rauchen, Stress. Zur Vorbeugung ist daher eine gesunde, fettarme
Ernährung (Stichwort: Mittelmeerküche) und regelmäßige körperliche Bewegung zu
empfehlen. Auch verschiedene Medikamente, u.a. sogenannte Fettsenker (Statine)
können dazu beitragen die Erkrankungswahrscheinlichkeit zu senken. „Doppelherz alleine reicht in der Vorbeugung
nicht…“.
Betroffene finden in der Klinik für Kardiologie am
Klinikum Arnsberg Standort Karolinen-Hospital ein komplettes Behandlungsangebot
für die verschiedenen Herzerkrankungen. Hier werden jährlich ca. 2700
Patienten/Jahr stationär behandelt. Besondere Schwerpunkte bestehen in der
Behandlung von Herzrhythmusstörungen (inklusive Herzschrittmacher- und
Defibrillator- Therapie), der Herzschwäche und der Behandlung der koronaren
Herzkrankheit. Darüber hinaus ist eine „24 Stunden Herzinfarktbereitschaft“
verfügbar, um einen akuten Herzinfarkt jederzeit adäquat behandeln zu können.
Durch die modernen Behandlungsverfahren konnte die Sterblichkeit am Herzinfarkt
in den letzten 10 Jahren um ca. 50% gesenkt werden.
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