Mittwoch, 31. Oktober 2012

Meine Meinung: Abi-Pflicht für Pflege



„Die spinnen ja, die Römer“, ist oft bei Asterix und Obelix zu lesen. In unsere heutige Zeit übertragen könnte es heißen: „Die spinnen ja, die Eurokraten in Brüssel“. Gemeint ist, dass es ernsthafte Überlegungen in Brüssel gibt, dass für die Ausbildung von Krankenschwestern, -pflegern und Hebammen demnächst junge Menschen nur mit Abitur zugelassen werden dürfen. Derzeit habe rund die Hälfte der Pflegeschüler nur eine zehnjährige Schulausbildung. Waren diese hochbezahlten Brüssel-Theoretiker schon einmal im Krankenhaus und haben den tatsächlichen Tagesbetrieb am eigenen Leib erfahren? Wohl nicht, denn sie sind mehr als gut versorgt und müssen nicht in die „normalen“ Krankenhäuser. Der Schreiber dieser Zeilen verbrachte vor kurzem etliche Tage in zwei unserer Krankenhäuser des Klinikums. Was dort, gerade von den Pflegehelfern geleistet wird, das ist mit die fundierte Basis für den guten Ruf unseres Klinikums. Daher sollte von allen Seiten intensiv und massiv darauf gedrungen werden, dass gerade diese jungen Leute, die nach dem zehnten Schuljahr in die Pflegeberufe wollen, nicht durch ein solch unsinniges Ansinnen davon abgehalten werden sich für den schon ohnehin schweren Pflegebereich zu entscheiden. Will man wirklich die Chance zum Berufseinstieg den Interessierten nehmen?  Wenn es dennoch so kommen sollte, wie die Theoretiker es z.Zt. planen, glaubt dann wirklich jemand, dass in Süd-Spanien oder Süd-Italien diese unsinnige Forderung eingehalten wird? Aber wir, die mustergültigen Deutschen wären dann sicher wieder einmal als Erste bei der verrückten chancennehmenden Umsetzung dabei. 
                                                                 Wolfgang Rochna                                                                                                          

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