Die
Polizei warnt und bittet um Mithilfe
Von Wolfgang Rochna
Seit längerer Zeit häufen sich in NRW und auch im
Hochsauerlandkreis "Schock-Anrufe" skrupelloser Betrüger oft bei
russischsprachigen, vor allem aber älteren Mitbürgern, um sie um ihre
Ersparnisse zu bringen. Allein in NRW sind in diesem Jahr schon mehr als 100
Opfer um insgesamt rund 400 000 Euro betrogen worden.
So gehen die Betrüger vor:
Die Betrüger
geben sich am Telefon in oft russischer Sprache etwa als Polizist, Staatsanwalt
oder Rechtsanwalt aus und schildern eine vermeintliche Notlage. Sie behaupten
zum Beispiel, ein naher Verwandter des Angerufenen hätte einen Unfall
verursacht und ein Kind schwer verletzt. Um zu verhindern, dass der Angehörige
angezeigt und inhaftiert wird, müsse sofort eine vier- bis fünfstellige Summe
gezahlt werden. Um noch glaubhafter zu wirken, spielt ein weiterer Täter am
Telefon den in Tränen aufgelösten angeblich unfallbeteiligten Angehörigen und
bittet eindringlich flehend um die Zahlung des verlangten Betrages.
Das völlig
überrumpelte, unter Schock stehende Opfer sichert schließlich die Zahlung zu
und händigt das Geld einem ihm unbekannten Abholer aus. Erst wenn die
Geschädigten den ersten Schock überwunden und den vermeintlich betroffenen
Angehörigen erreicht haben, stellen sie fest, dass sie Opfer einer ganz üblen
Betrugsmasche geworden sind.
Die Anrufer
gingen in vielen Fällen geschickt und vielfältig vor. Teilweise erfolgten
„Ausspähungsanrufe“, die einzig dem Ziel dienten, die Familien- oder
Freundschafts- oder Bekanntenverhältnisse auszukundschaften und Namen zu
erfahren.
Der Anrufer ist
einzig und allein auf das Geld aus. Die wie auch immer dargestellte
Notsituation ist frei erfunden und entbehrt jeder Grundlage.
Daher folgende Tipps von der Polizeilichen
Beratungsstelle des HSK:
Gehen Sie konsequent nicht auf solche Forderungen ein! Übergeben Sie
niemals Geld an Personen, die Sie nicht kennen! Prägen Sie sich jedoch Stimme
und sprachliche Besonderheiten des Anrufers ein! Notieren Sie sich die im
Display angezeigte Telefonnummer! Legen Sie einfach auf und rufen Sie die Ihnen
bekannte Telefonnummer des Verwandten an! Wenn Sie zu einem Rückruf
aufgefordert werden: rufen Sie nicht zurück, aber notieren Sie die Ihnen
genannte Rufnummer. Sie beginnt meistens mit der Vorwahl für Litauen
00370…Verständigen Sie sofort über Notruf 110 die Polizei! Wenden Sie sich
sofort an die Polizei, wenn Sie Opfer wurden und erstatten Sie eine Anzeige!
Warnen Sie auch andere Mitbürger vor diesen Betrügern!
Weitere Informationen, auch in russischer Sprache, erhalten Sie bei Ihrer Polizeilichen
Beratungsstelle des Hochsauerlandkreises, Tel. 0291/90877-0 und unter
http://www.polizei-nrw.de/artikel
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