Die etwas
andere Weihnachts(baum)geschichte
Von Wolfgang
Rochna
Bei mir zu Hause wurde der Kauf des Weihnachtsbaumes geplant.
Alle infrage kommenden Fakten, wie Größe, Durchmesser unten, Durchmesser oben
jedoch nicht die Nadelanzahl wurden geprüft und festgelegt. Die Baumart, ob
Fichte, Edeltanne oder Nordmanntanne und was es sonst noch auf diesem Gebiet
gibt, wurden von meiner besten Ehefrau und mir diskutiert. Und ganz wichtig:
Ein Eckenbaum musste es sein! Als alle Fakten zusammengetragen waren, auch nach
mehrmaliger Prüfung nichts vergessen wurde ging es zu Fuß zum
Weihnachtsbaumhändlers des Vertrauens. Auch weil es dort Glühwein gab. Das
kritische Prüfen und Abwägen meiner besten Ehefrau nach Erfüllung aller
baumrelevanten Kriterien hatte zur Folge, dass sich dieser Kauf sehr, sehr
lange hinzog. Eine Stunde und mindestens zwei Glühweinbecher später wagte ich
bei einem ebenfalls wartenden männlichen Kunden einzuwenden, dass bei dieser
Art der Auswahl wohl auch noch die Menge der Nadeln des Baumes zur Auswahl und
anschließend zur Preisfindung herangezogen würde. Mein wartender Nebenmann, der
das beschriebene Prozedere mitbekam, half mir freundlich weiter: “Hier wird
nicht nach Nadelanzahl berechnet, sondern nach Sorte und Größe des Baumes“. Das
beruhigte mich sehr, dass zumindest die Preisfindung bei Weihnachtsbäumen sich
bisher nicht geändert hatte. Letztendlich wurde genau der Baum gefunden und
gekauft, der allen, aber auch allen Anforderungen entsprach. Auch deshalb waren
es frohe Weihnachten 2011.
Oh…Tannenbaum 2012
Fortsetzung
von 2011
2012 war es bei uns wie in den Vorjahren. Die Vorbereitungen
zum Weihnachtsbaumkauf mit all seinen Tücken und Widrigkeiten waren
abgeschlossen. Jetzt hin zu Weihnachtsbaumverkäufer. Auch die Vorfreude auf
mehrere Becher heißen Glühweins stellte sich rechtzeitig ein. Also alles wie in
den Vorjahren? N e i n ! Noch
nicht einmal einen Becher Glühwein konnte ich genüsslich und in Ruhe trinken.
Nach sage und schreibe fünf Minuten war das gewünschte Prachtstück von Baum von
meiner besten Ehefrau gefunden. Was sollte ich nun mehr bedauern? Dass sich das
bisherige langwierige Ritual des Baumkaufs nicht wiederholte oder dass ich auf
meinen Glühwein verzichten musste? Also konnte Weihnachten kommen. Wir waren
gerüstet.
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