Ablenkung jeglicher Art ist
heute und war auch früher, in den 50er Jahren, bei der Jugend gleichermaßen
angesagt. Jedoch die Zerstreuungsmöglichkeiten waren in meiner Jugendzeit allerdings nicht elektronisch
oder technisch geprägt wie heute. Für einen
ausgesetzten
Preis von
20 Pfennig, den alle am Wettbewerb
beteiligten Kinder die in der Nachbarschaft wohnten, zusammenlegten ließ man sich damals schon etwas einfallen. So kam es dazu, dass festgestellt werden sollte: Wer hat die größte Stulle? Gemeint war
ein belegtes Brot, dessen Fläche möglichst groß sein sollte. Wer mit einem normalen Graubrot antrat, hatte schon
von vornherein
verloren.
Eine Kasslerschnitte war da schon viel besser. Ich aber hatte, dank meiner Mutter, den
Vogel abgeschossen. Denn
sie hatte ein
ganz neues
Vier-Pfund-Brot der Länge nach angeschnitten. So
konnte ich
mit einer
ca. 30 cm langen Brotscheibe alle übrigen Bewerber um Längen schlagen. Den damit gewonnenen Preis, die ausgesetzten 20 Pfennig, nahm ich natürlich freudestrahlend entgegen. Das Geld wurde anschließend an König's Büdeken auf der unteren Langen Wende in Salmiakpastillen umgesetzt. Die wurden in Ornamenten auf den Handrücken geklebt und dann genüsslich abgeleckt. Ja, das waren noch Zeiten,
meint
Wolfgang Rochna
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