Sonntag, 4. Mai 2014

Verbraucherzentrale warnt vor unseriösen Tricks von Schlüsseldiensten



           Ortsansässige Firmen sind die bessere Lösung
Von Wolfgang Rochna
Der Schlüssel steckt innen und die Tür fällt zu. Jedem kann das passieren. Für diese Situation bieten sich Schlüsseldienste ihre Dienste an. Jedoch eine ins Auge springende Anzeige im Branchen- oder Telefonbuch oder die vielversprechender Hinweis im Internet führt nicht immer zu einer seriösen und preisgünstigen Firma Marlies Albus, Leiterin der Verbraucherzentrale NRW in Arnsberg warnt: “Viele hilfreiche Türöffner leisten zwar rasche Abhilfe, nutzen aber im Gegenzug die Notlage der Kunden mit überteuerten Preisen und der Forderung nach Barzahlung schamlos aus“, weiter „in dieser Notlage hilft nur, die Kosten vor dem Anrücken einer Firma zu vergleichen und die Rechnung im Zweifel nicht sofort zu bezahlen“. Dazu der weitere Tipp: “Gibt der vermeintliche Retter in der Not jedoch nicht nach und übt weiterhin massiven Druck aus, sollte die Polizei gerufen werden“.
Um im Ernstfall auf die weit verbreiteten Tricks von Abzockern nicht hereinzufallen und angemessen zu reagieren, nachstehende Tipps der Verbraucherzentrale:
  • Ortsansässige Firmen suchen und ggfs. beauftragen. Auf keinen Fall sollten Firmen einen Auftrag erhalten, die sich im Telefon- oder Branchenbuch durch die Aneinanderreihung des Buchstabens „A“ an vorderster Stelle stehen. Bei seriösen örtlichen Schlüsseldiensten ist mit Kosten, die vorher erfragt und vereinbart werden sollten, in Höhe von ca. 75 -100 Euro zu rechnen.
  • Es sind nur sachgerechte Leistungen zu akzeptieren. Firmen vor Ort dürfen nur Fahrtkosten innerhalb der Ortsgrenze berechnen. Ist eine Tür nur zugefallen, muss sie weder aufgebrochen noch das Schloss ausgebaut werden. Unverschlossene Türen lassen sich in der Regel ohne Beschädigung in ca. 10 bis 30 Sekunden von einem Fachmann öffnen. Wenn der Notdienst außerhalb gewöhnlicher Arbeitszeiten anrückt, kommen Nacht- und Feiertagszuschläge von ca. 25 bis 100 Prozent hinzu.
  • Die Rechnung genau prüfen. Eine Rechnung sollte nur dann vollständig bezahlt werden, wenn die Arbeiten korrekt ausgeführt wurden und jede Position einzeln aufgeführt und vorher vereinbart wurde. Für überhöhte Rechnungen sollte höchstens eine Anzahlung unter Vorbehalt geleistet werden. Besser ist die Zahlung zu verweigern und die Rechnung anschließend prüfen lassen.
  • Nötigung nicht gefallen lassen. Dubiosen Firmen arbeiten mit verbalem Druck und erneutem Aussperren. In einem solchen Fall ist es ratsam, die Polizei zu rufen und ggfs. eine Anzeige erstatten. Dazu wäre ein Zeuge zur Unterstützung empfehlenswert.
  • Vorsorgen für alle Fälle. Wer einen Schlüssel beim Nachbar deponiert ist auf den Einsatz eines Notdienstes oftmals nicht angewiesen. Wer sich zudem vorsorglich nach Preisen und Leistungen eines seriösen Schlüsseldienstes sowie weiterer Notdienste erkundigt und deren Rufnummer zur Hand hat, ist für den Notfall bestens gewappnet.
Ein kostenloses Faltblatt mit einer Checkkarte zu Notfall-Nummern und rechtlichen Rat bei überhöhten Rechnungen gibt es bei der Verbraucherzentrale, Neheim,  Burgstraße 5 und unter www.vz-nrw.de/arnsberg.

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