Ich habe gedopt!
Von
Wolfgang Rochna
Hier geht
es um ein „sportliches“ Thema:
Passend zu
der derzeitigen Welle von Bekanntmachungen und Enthüllungen, wer, wann und bei
welcher Sportart gedopt hat, stelle auch mich der Öffentlichkeit:
Ja,
ich oute mich! Ich habe in den 60er Jahren beim Sport gedopt. Wenn ich es noch
richtig in meiner Erinnerung habe, ganz regelmäßig. Jetzt zur Klarstellung und
meiner Rechtfertigung: In der fraglichen Zeit spielte ich Handball, genauer und
richtig gesagt Feldhandball. Das
kennt heute kaum noch jemand, Dabei spielen auf einem Fußballfeld (damals mit
einem Asche Belag), das in
Drittelzonen eingeteilt ist, insgesamt 10 Feldspieler und ein Torwart je
Mannschaft gegeneinander. Die Spielzeit betrug zwei mal 30 Minuten, ohne
Auswechselspieler. Also ein Sport für harte Männer. Wie kann man solche
Strapazen überhaupt überstehen? Wie kann man bei dieser Sportart
Höchstleistungen in der Kreisklasse
vollbringen? Fragen über Fragen. Darauf gab es schon damals nur eine Antwort:
Nur mit Dopingmittel! Ich hatte Mitspieler, die kamen in diesem
offensichtlichen Zustand ziemlich regelmäßig zu den sonntäglichen Spielen.
Jedoch nie so zum Training. Woran lag das?
Die Lösung: Einmal, weil die Trainingsabende unter der Woche stattfanden. Nach
der Arbeit zum Training. Da war keine Zeit zum Dopen. Aber vor den
Sonntagsspielen lag der Samstag. Da war Party angesagt. Privat oder in den
Lokalen. Und da wurde gedopt! Und womit?
Nur und ausschließlich mit dem nach dem deutschen Reinheitsgebot hergestellten,
goldgelben Sauerländer Pils! Die Marke spiele keine Rolle. Und Ärzte, erst
recht nicht spanische, waren bei diesem Dopen nicht mit im Spiel. So, jetzt ist
es raus. Ich bin erleichtert. Wird mir/ uns jetzt wohl der Kreismeistertitel
aus dem Jahr 1964 aberkannt? Oder ist alles (hoffentlich) verjährt?
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