Bund der Steuerzahler gibt verunsicherten Rentnern Tipps zur
Steuererklärung.
Düsseldorf. In den nächsten Tagen wird das Finanzamt
mehrere tausend Rentner anschreiben, die bisher aufgrund der geänderten
Rentenbesteuerung seit dem Jahre 2005 keine Steuererklärung eingereicht haben.
Der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (BdSt NRW) warnt allerdings vor
Panikmache.
In vielen Fällen wird es zu keinen
Steuernachforderungen kommen, da die Finanzverwaltung die persönlichen
Verhältnisse der einzelnen Rentner überhaupt nicht kennt und damit auch nicht
die von der Rente abzugsfähigen Beträge. So mindern Behindertenpauschbeträge,
Versicherungen, Krankheitskosten und haushaltsnahe Dienstleistungen die
Steuerschuld.
Betroffene Rentner können beim BdSt NRW unter der
Telefonnummer 0211/99 175-42 einen kostenlosen Ratgeber für die Steuererklärung
2011 bestellen, der speziell auf die Bedürfnisse von Rentnern eingeht. Wer auch
für das Vorjahr noch einen Ratgeber benötigt, kann diesen ebenfalls
anfordern.
Sollten unter den betroffenen Rentnern auch solche
sein, die bereits in den vergangenen Jahren vom Finanzamt die Mitteilung
bekommen haben, dass sie keine Steuererklärung einreichen müssen, so sollten
diese besonders aufmerksam sein. Der Bund der Steuerzahler unterstützt nämlich
zurzeit einen Musterprozess in dem es um die Frage geht, ob im Nachhinein
Steuern erhoben werden können, wenn das Finanzamt eine ausdrückliche
Steuerpflicht verneint hat. Die bei einer Steuernachzahlung ebenfalls
festgesetzten Zinsen sollten in diesem Fall, so die Auffassung des Bundes der
Steuerzahler, erlassen werden.
Zudem fordert der Bund der Steuerzahler von der
Finanzverwaltung ein Vorgehen mit Augenmaß, da die Finanzbehörden selber die
Rentner nicht in ausreichendem Maße über eine eventuelle Steuerpflicht aufgekärt
haben.
Düsseldorf, den 18. Juni 2012