Freitag, 14. November 2014

Erinnerung: Bernhard mit der Peitsche


                           
 Von Wolfgang Rochna

In den 50er Jahren war es in Neheim noch üblich, dass Beerdigungen vom Trauerhaus zum Friedhof an der Möhnestraße durchgeführt wurden. Den Transport des Sarges auf diesem letzten Weg übernahm der Trauerwagen der Firma Beckschäfer. Diese Spedition hatte auf der unteren Langen Wende, ca. schräg gegenüber dem heutigen Möbelhaus Wiethoff ihren Firmensitz. Mit Garagen und einem Pferdestall. Der Trauerwagen, ein mit schwarzen Säulen und schwarzem Dach mit Türmchen, sowie mit großen seitlichen Glasflächen versehener Kastenwagen, wurde von zwei Rappen gezogen. Chauffiert wurde das Ganze von Bernhard. Er hatte sicher einen Nachnamen, aber den haben wir nie kennen gelernt. Üblichweise wurden bei Beerdigungen, also ab dem Trauerhaus bis hin zur Grabstelle auf dem Möhnefriedhof, Kränze dem Trauerwagen voran getragen. Wir Jugendlichen, die wir in dem Bereich der unteren Langen Wende wohnten, wurden daher oft von der Firma Beckschäfer angesprochen gegen Bezahlung diese Kränze zu tragen. Somit hatten wir eine kleine Zusatzeinnahme. Aber es war schwer verdientes Geld. Denn für die 50 Pfennig, die es gab, egal wie lang der Weg vom Trauerhaus zum Friedhof war, wurden wir von Bernhard von seinem Kutschbock mit der Peitsche „gesteuert“. Gingen wir zu schnell, um schneller am Ziel zu sein, knallte er laut und vernehmlich mit seiner Peitsche und rief uns lauthals zur Ordnung. Gingen wir jedoch zu langsam, dass wir den Pferden zu nahe kamen, gab es einen schmerzhaften Schlag mit der Peitschenschnur auf den Rücken. Aber was tat man nicht alles für 50 Pfennig. Anschließend wurden dann entweder bei Scheiwen Pintsch an der Roten Schule oder bei Königs Büdecken auf der Langen Wende Salmiakpastillen und/ oder Nappos gekauft und genüsslich verzehrt. Die Moral von der Geschichte: Süßes ließen die Schmerzen oft schnell vergessen.

Liegt HSK in Finnland?



Eine Außendienstmitarbeiterin aus Hamburg, tätig für die Firma bei der ich in der 80er Jahren auch beschäftigt war, erhielt einen neuen Dienstwagen. Da der Betrieb in Arnsberg ansässig war, wurde das Fahrzeug mit einem HSK-Kennzeichen zugelassen. Zuhause in Hamburg wurde das schicke neue Fahrzeug von der Familie und den Nachbarn gebührend bewundert. Eine der Nachbarinnen fragte: „Ist das eine finnische Firma für der Sie tätig sind?“. „Warum“, die Gegenfrage. „Nun, weil der Wagen auf HelSinKi zugelassen ist“, lautete die Antwort. Frage: Ist der HSK gedanklich so weit von Hamburg entfernt wie Finnland von uns, oder aber ist es eine Auszeichnung mit der großen Stadt Helsinki in Verbindung gebracht zu werden? Ich habe keine Antwort darauf gefunden. Evtl. Sie? fragt
                                                                                                         Wolfgang Rochna

„Herzlich Willkommen zur Lokalzeit Südwestfalen“…



 …sagt seit Jahren die Journalistin und TV-Moderatorin Michaela Padberg


Von Wolfgang Rochna



„Oh, das ist aber ganz schön voll hier“, sagt die gutgelaunte Michaela Padberg bei unserem Treffen im Café an der Ruhr. Das stimmt, denn am frühen Vormittag so viele Gäste anzutreffen kann als gute Ortswahl zu einem Gespräch gewertet werden. Michaela Padberg (Jg. 1967) ist, so habe ich von ihr gelesen „ein echtes sauerländisches Kind“. „Ja, dazu stehe ich“, meint sie darauf angesprochen, „denn hier habe ich mein Abitur am St. Ursula-Gymnasium in Neheim gemacht und bin nach dem Studium von Sport und Germanistik wieder hier gelandet“.

Ein sauerländische Kind

Erste journalistische Schritte wurden neben dem Studium bei der Westfalenpost und beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt gemacht. Ein Volontariat bei Radio Sauerland schloss sich an, wobei die Hörer bereits ihre Stimme hören konnten. Seit 15 Jahren ist sie inzwischen beim WDR-TV und eine der Moderatorinnen, die um 18 Uhr die südwestfälischen Nachrichten verkünden und um 19.30 Uhr die Live-Sendung „Lokalzeit Südwestfalen“ präsentieren.

„Ja, wir sind Journalisten und keine Sprecher“, betont sie. Darauf kommt es ihr sehr an, denn alle gesprochenen Texte sind nach Ansicht der später zu sendenden Bildbeiträge selbst geschrieben, passend formuliert und inhaltlich genau auf den Punkt gebracht. Um vollständig auf dem Laufenden zu sein, muss sie gegen 10.30 Uhr ihr zuhause verlassen um 12 Uhr an der täglichen Redaktionssitzung teilzunehmen. In dieser Sitzung wird festgelegt, was abends gesendet werden soll. Ab dann läuft die Uhr um zu den späteren Sendezeiten auch alle Texte und Informationen fertig zu haben.

Die Redaktionssitzung ist ein „Muss“

Alle Bildbeiträge werden von den zuständigen Redakteuren „abgenommen“, d.h. sie werden auf Aktualität, Sendetauglichkeit und Themenverständlichkeit geprüft. Dazu werden dann die verbindenden Texte geschrieben. „Mit heißer Nadel fertig gestellte, d.h. sehr spät fertig gewordene Beiträge kommen auch vor, dann muss man sehr flexibel sei um alles richtig und verständlich darzustellen“, meint Michaela Padberg lächelnd, „die Qualität darf darunter nicht leiden“.

Ja, die Garderobe vor der Kamera, gibt es da Spielregeln oder Vorschriften, wie ist das? Die ehrliche Antwort darauf ist, dass jeder der drei sich abwechselnden Moderatoren die Kleidungsstücke aus dem eigenen Bestand aussucht, die er gerade gerne möchte. „Wir können uns auch beraten lassen“, sagt sie, „aber das kommt sehr selten vor. Neon-Farben oder ein schrilles Outfit ist nicht erwünscht“.

Neon und Schrilles haben keine Chance

Die Moderatoren haben kaum Einfluss auf die Schwerpunkte der Sendungen. Das wäre auch nicht nötig, denn die dafür eingesetzten Spezialisten kennen sich sehr gut mit der ihnen anvertrauten Materie aus. Dem Eindruck, dass „unsere“ Gegend wohl seltener in der Berichterstattung vorkommt, hält sie entgegen, dass eine tägliche Statistik über die räumliche Zuordnung des gesamten Sendegebietes erstellt wird. Und danach verteilen sich die Schwerpunkte sehr gleichmäßig auf die ganze Region.

Zum Schluss kommen wir auf das in unserer Stadt und Umland oft sehr gelobte Ehrenamt zu sprechen. „Ja“, sagt sie, „das ist wichtig. Ich selber bin auch ehrenamtlich tätig. So in der Schule, im Tennis-Sport durch meine Tochter und in Verbindung mit meiner früheren Schule, dem St. Ursula-Gymnasium in Neheim“.

Bei unserer Verabschiedung nach über einer Stunde ist das Café immer noch sehr voll. Und der Grüne Tee und der Cappuccino haben geschmeckt.

Donnerstag, 13. November 2014

JuleA-Splitter




(Roc) In der Realschule Arnsberg wurde jetzt der 2.000 Teilnehmer im Gesamt-Projekt gezählt. Die Schülerin Lena Kölsch aus der Klasse 10 d, die sich im angelaufenen Herbstkurs als Schülerlehrerin im Fach PC/Pablet aktiv ist,  erhielt aus den Händen von Gebietsdirektor Stephan Köster von der Sparkasse Arnsberg-Sundern ein Jubiläums-Präsent. An dieser Schule gab es bisher 423 Teilnehmer.

Das Projektteam erhielt vom Bundesverband Deutscher Stiftungen in Berlin eine Urkunde, in der „JuleA“ für die Nominierung zum „Deutscher Engagementpreis 2014“ gewürdigt wird. Es wird zu der Nominierung gratuliert und für den Einsatz für das Gemeinwohl gedankt. Unterzeichnet hat u.a. Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Radio Sauerland plant eine einstündige Bürgerfunk-Sendung über das ehrenamtliche Projekt „JuleA“. Die bereits erfolgten Vorgespräche zeigen, dass die aktuell laufenden Herbstkurse u.a. an den drei Arnsberger Realschulen eine gute Basis für eine solche Sendung sind.