Freitag, 14. November 2014

„Herzlich Willkommen zur Lokalzeit Südwestfalen“…



 …sagt seit Jahren die Journalistin und TV-Moderatorin Michaela Padberg


Von Wolfgang Rochna



„Oh, das ist aber ganz schön voll hier“, sagt die gutgelaunte Michaela Padberg bei unserem Treffen im Café an der Ruhr. Das stimmt, denn am frühen Vormittag so viele Gäste anzutreffen kann als gute Ortswahl zu einem Gespräch gewertet werden. Michaela Padberg (Jg. 1967) ist, so habe ich von ihr gelesen „ein echtes sauerländisches Kind“. „Ja, dazu stehe ich“, meint sie darauf angesprochen, „denn hier habe ich mein Abitur am St. Ursula-Gymnasium in Neheim gemacht und bin nach dem Studium von Sport und Germanistik wieder hier gelandet“.

Ein sauerländische Kind

Erste journalistische Schritte wurden neben dem Studium bei der Westfalenpost und beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt gemacht. Ein Volontariat bei Radio Sauerland schloss sich an, wobei die Hörer bereits ihre Stimme hören konnten. Seit 15 Jahren ist sie inzwischen beim WDR-TV und eine der Moderatorinnen, die um 18 Uhr die südwestfälischen Nachrichten verkünden und um 19.30 Uhr die Live-Sendung „Lokalzeit Südwestfalen“ präsentieren.

„Ja, wir sind Journalisten und keine Sprecher“, betont sie. Darauf kommt es ihr sehr an, denn alle gesprochenen Texte sind nach Ansicht der später zu sendenden Bildbeiträge selbst geschrieben, passend formuliert und inhaltlich genau auf den Punkt gebracht. Um vollständig auf dem Laufenden zu sein, muss sie gegen 10.30 Uhr ihr zuhause verlassen um 12 Uhr an der täglichen Redaktionssitzung teilzunehmen. In dieser Sitzung wird festgelegt, was abends gesendet werden soll. Ab dann läuft die Uhr um zu den späteren Sendezeiten auch alle Texte und Informationen fertig zu haben.

Die Redaktionssitzung ist ein „Muss“

Alle Bildbeiträge werden von den zuständigen Redakteuren „abgenommen“, d.h. sie werden auf Aktualität, Sendetauglichkeit und Themenverständlichkeit geprüft. Dazu werden dann die verbindenden Texte geschrieben. „Mit heißer Nadel fertig gestellte, d.h. sehr spät fertig gewordene Beiträge kommen auch vor, dann muss man sehr flexibel sei um alles richtig und verständlich darzustellen“, meint Michaela Padberg lächelnd, „die Qualität darf darunter nicht leiden“.

Ja, die Garderobe vor der Kamera, gibt es da Spielregeln oder Vorschriften, wie ist das? Die ehrliche Antwort darauf ist, dass jeder der drei sich abwechselnden Moderatoren die Kleidungsstücke aus dem eigenen Bestand aussucht, die er gerade gerne möchte. „Wir können uns auch beraten lassen“, sagt sie, „aber das kommt sehr selten vor. Neon-Farben oder ein schrilles Outfit ist nicht erwünscht“.

Neon und Schrilles haben keine Chance

Die Moderatoren haben kaum Einfluss auf die Schwerpunkte der Sendungen. Das wäre auch nicht nötig, denn die dafür eingesetzten Spezialisten kennen sich sehr gut mit der ihnen anvertrauten Materie aus. Dem Eindruck, dass „unsere“ Gegend wohl seltener in der Berichterstattung vorkommt, hält sie entgegen, dass eine tägliche Statistik über die räumliche Zuordnung des gesamten Sendegebietes erstellt wird. Und danach verteilen sich die Schwerpunkte sehr gleichmäßig auf die ganze Region.

Zum Schluss kommen wir auf das in unserer Stadt und Umland oft sehr gelobte Ehrenamt zu sprechen. „Ja“, sagt sie, „das ist wichtig. Ich selber bin auch ehrenamtlich tätig. So in der Schule, im Tennis-Sport durch meine Tochter und in Verbindung mit meiner früheren Schule, dem St. Ursula-Gymnasium in Neheim“.

Bei unserer Verabschiedung nach über einer Stunde ist das Café immer noch sehr voll. Und der Grüne Tee und der Cappuccino haben geschmeckt.

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