…sagt seit
Jahren die Journalistin und TV-Moderatorin Michaela Padberg
Von
Wolfgang Rochna
„Oh, das
ist aber ganz schön voll hier“, sagt die gutgelaunte Michaela Padberg bei
unserem Treffen im Café an der Ruhr. Das stimmt, denn am frühen Vormittag so
viele Gäste anzutreffen kann als gute Ortswahl zu einem Gespräch gewertet
werden. Michaela Padberg (Jg. 1967) ist, so habe ich von ihr gelesen „ein
echtes sauerländisches Kind“. „Ja, dazu stehe ich“, meint sie darauf
angesprochen, „denn hier habe ich mein Abitur am St. Ursula-Gymnasium in Neheim
gemacht und bin nach dem Studium von Sport und Germanistik wieder hier
gelandet“.
Ein
sauerländische Kind
Erste journalistische Schritte wurden neben dem Studium bei
der Westfalenpost und beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt gemacht. Ein
Volontariat bei Radio Sauerland schloss sich an, wobei die Hörer bereits ihre
Stimme hören konnten. Seit 15 Jahren ist sie inzwischen beim WDR-TV und eine
der Moderatorinnen, die um 18 Uhr die südwestfälischen Nachrichten verkünden
und um 19.30 Uhr die Live-Sendung „Lokalzeit Südwestfalen“ präsentieren.
„Ja, wir sind Journalisten und keine Sprecher“, betont sie.
Darauf kommt es ihr sehr an, denn alle gesprochenen Texte sind nach Ansicht der
später zu sendenden Bildbeiträge selbst geschrieben, passend formuliert und
inhaltlich genau auf den Punkt gebracht. Um vollständig auf dem Laufenden zu
sein, muss sie gegen 10.30 Uhr ihr zuhause verlassen um 12 Uhr an der täglichen
Redaktionssitzung teilzunehmen. In dieser Sitzung wird festgelegt, was abends
gesendet werden soll. Ab dann läuft die Uhr um zu den späteren Sendezeiten auch
alle Texte und Informationen fertig zu haben.
Die
Redaktionssitzung ist ein „Muss“
Alle Bildbeiträge werden von den zuständigen Redakteuren
„abgenommen“, d.h. sie werden auf Aktualität, Sendetauglichkeit und
Themenverständlichkeit geprüft. Dazu werden dann die verbindenden Texte
geschrieben. „Mit heißer Nadel fertig gestellte, d.h. sehr spät fertig
gewordene Beiträge kommen auch vor, dann muss man sehr flexibel sei um alles
richtig und verständlich darzustellen“, meint Michaela Padberg lächelnd, „die
Qualität darf darunter nicht leiden“.
Ja, die Garderobe vor der Kamera, gibt es da Spielregeln
oder Vorschriften, wie ist das? Die ehrliche Antwort darauf ist, dass jeder der
drei sich abwechselnden Moderatoren die Kleidungsstücke aus dem eigenen Bestand
aussucht, die er gerade gerne möchte. „Wir können uns auch beraten lassen“,
sagt sie, „aber das kommt sehr selten vor. Neon-Farben oder ein schrilles
Outfit ist nicht erwünscht“.
Neon
und Schrilles haben keine Chance
Die Moderatoren haben kaum Einfluss auf die Schwerpunkte
der Sendungen. Das wäre auch nicht nötig, denn die dafür eingesetzten
Spezialisten kennen sich sehr gut mit der ihnen anvertrauten Materie aus. Dem
Eindruck, dass „unsere“ Gegend wohl seltener in der Berichterstattung vorkommt,
hält sie entgegen, dass eine tägliche Statistik über die räumliche Zuordnung
des gesamten Sendegebietes erstellt wird. Und danach verteilen sich die
Schwerpunkte sehr gleichmäßig auf die ganze Region.
Zum Schluss kommen wir auf das in unserer Stadt und Umland
oft sehr gelobte Ehrenamt zu sprechen. „Ja“, sagt sie, „das ist wichtig. Ich
selber bin auch ehrenamtlich tätig. So in der Schule, im Tennis-Sport durch
meine Tochter und in Verbindung mit meiner früheren Schule, dem St.
Ursula-Gymnasium in Neheim“.
Bei unserer Verabschiedung nach über einer Stunde ist das
Café immer noch sehr voll. Und der Grüne Tee und der Cappuccino haben geschmeckt.
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