Sonntag, 6. Januar 2013

Herzenssache: Doppelherz alleine reicht nicht…



Von Dr. med. Dirk Böse, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Klinikum Arnsberg
Herzerkrankungen stellen in Deutschland wie auch in anderen westlichen Industrienationen seit vielen Jahren die häufigsten Todesursachen dar.
Insbesondere die Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße „Koronare Herzkrankheit“ (KHK) hat sich zu einer Volkskrankheit entwickelt und betrifft ca. 5 Millionen Menschen in Deutschland. Bei dieser Erkrankung kommt es infolge einer „Verkalkung“ der Herzkranzgefäße zu einer Mangeldurchblutung des Herzens, im schlimmsten Fall führt sie zum Herzinfarkt und zur Herzschwäche. Das tückische daran ist, dass sich die Veränderungen in einem schleichenden Prozess oft unbemerkt und über Jahrzehnte hinweg entwickeln. Beschwerden zeigen sich häufig erst spät durch Brustschmerzen und/oder Atemnot bei körperlicher oder seelischer Belastung. Treten die Beschwerden dann auf, werden sie von Betroffenen vielfach verkannt. Dabei müssen solche Beschwerden und ihre Ursachen unbedingt durch den Haus- oder Facharzt abgeklärt werden. Nur so lässt sich die Erkrankung frühzeitig erkennen und durch einen gesunden Lebensstil, durch Ausschaltung der Risikofaktoren, durch Medikamente oder Kathetereingriff wirksam behandeln.
Risikofaktoren für die Erkrankung sind, neben der Zuckerkrankheit, insbesondere ein ungesunder Lebensstil z.B. fettreiche Ernährung, Rauchen, Stress. Zur Vorbeugung ist daher eine gesunde, fettarme Ernährung (Stichwort: Mittelmeerküche) und regelmäßige körperliche Bewegung zu empfehlen. Auch verschiedene Medikamente, u.a. sogenannte Fettsenker (Statine) können dazu beitragen die Erkrankungswahrscheinlichkeit zu senken. „Doppelherz alleine reicht in der Vorbeugung nicht…“.
Betroffene finden in der Klinik für Kardiologie am Klinikum Arnsberg Standort Karolinen-Hospital ein komplettes Behandlungsangebot für die verschiedenen Herzerkrankungen. Hier werden jährlich ca. 2700 Patienten/Jahr stationär behandelt. Besondere Schwerpunkte bestehen in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen (inklusive Herzschrittmacher- und Defibrillator- Therapie), der Herzschwäche und der Behandlung der koronaren Herzkrankheit. Darüber hinaus ist eine „24 Stunden Herzinfarktbereitschaft“ verfügbar, um einen akuten Herzinfarkt jederzeit adäquat behandeln zu können. Durch die modernen Behandlungsverfahren konnte die Sterblichkeit am Herzinfarkt in den letzten 10 Jahren um ca. 50% gesenkt werden.

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