Montag, 4. August 2014

Lebendige Vergangenheit



Die Sägemühle in Remblinghausen bietet ein vielfältiges Programm für Alt und Jung
Von Wolfgang Rochna

„Senioren finden sich in dem Leitmotiv „Über 200 Jahre Lebens- und Arbeitswelten“ wieder“, meint Karl Josef Schulte vom Sägemühlenverein. „Viele Senioren sind während der aktiven Zeit der Sägemühle aufgewachsen. Oft haben sie daher in ihren Ausbildungsjahren mit den noch vorhandenen Maschinen und Techniken Kontakt gehabt. Mit der Sägemühle wird das Ziel verfolgt, Geschichte lebendig zu gestalten“, so der Fachmann. Dazu hat der rührige Verein ein attraktives Kinderprogramm im Angebot, das auch aktives Arbeiten mit Holz einschließt. Vom Thema „Vom Brett bis zur fertigen Harke“ sowie die Ausrichtung von Kindergeburtstagen gehören heute zum Angebot an die junge Generation. 
Alt und Jung lernen das Arbeiten mit Holz kennen.
Der Sägemühlenverein hat in jahrelanger aufwändiger Arbeit dafür gesorgt, dass keine toten Gegenstände „nur“ ausgestellt werden, sondern dass die Maschinen und technische Einrichtungen sich bewegen. Diese sind zum Teil schon über 100 Jahre alt. Zur Geschichte der Sägemühle: Nachgewiesen ist die erste urkundliche Erwähnung der Sägemühle im Jahr 1671. 1844 verkaufte Theodor von Cloidt das Anwesen für 833 Taler an Ludwig Steilmann. Im Jahr 1865 heiratete Johann Josef Schulte in die Besitzerfamilie ein. Er übernahm und erweiterte den bereits bestehenden Mühlenbetrieb. Die Mühle 1809 wurde zunächst durch ein sogen. oberschlächtiges Wasserrad angetrieben. Ab 1901 wurden weitere technische Neuerungen, so ein Turbineneinbau, die Installation einer Transmission (=Mehrfachantrieb), der Einbau einer Dreschmaschine, eines Horizontalgatters sowie die Montage eines Motors für den Antrieb bei Wassermangel vorgenommen. Bis 1983 war die Sägemühle in ihrer Vielfältigkeit in Betrieb. Mit dem Tod des letzten Sägemüllers, Wilhelm Schulte am 27. Februar 1983, wurde der Betrieb eingestellt. 1987 wurde die Mühle dem Denkmalschutz unterstellt.
Vielfältige alte Technik kompakt verbunden
Seit 1994 kümmert sich der Sägemühlenverein e.V., Remblinghausen um die Instandsetzung der alten Techniken und die laufende Instandhaltung. Wer die Herstellung von Holzharken und anderen Hausratsteilen, den Mühlen- und den Sägebetrieb, alte Antriebstechniken u.v.m. in Aktion sehen möchte, kann sich zu einer Besichtigung bei Helmut Schauerte unter der Tel.-Nr. 0291-50802 anmelden.
Die Führungen und Besichtigungen finden nach Absprache statt. An Kosten entstehen für die Führung durch die Sägemühle 3,50 Euro p.P.. Die Führung durch die Mühle und die angrenzende Nothelferkapelle kostet 4 Euro. Wer dazu noch zusätzlich den Kreuzweg kennen lernen will, hat insgesamt 4,50 Euro zu entrichten. Gruppenpreise sind zu erfragen. Die Sägemühle befindet sich in Meschede-Remblinghausen, Sägemühle 17. Weitere Einzelheiten im Internet www.saegemuehle-remblinghausen.de

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