Sonntag, 2. Februar 2014

Früher war vieles anders



Ablenkung jeglicher Art ist heute und war auch früher, in den 50er Jahren, bei der Jugend gleichermaßen angesagt. Jedoch die Zerstreuungsmöglichkeiten waren in meiner Jugendzeit allerdings nicht elektronisch oder technisch geprägt wie heute. Für einen ausgesetzten Preis von 20 Pfennig, den alle am Wettbewerb beteiligten Kinder die in der Nachbarschaft wohnten, zusammenlegten ließ man sich damals schon etwas einfallen. So kam es dazu, dass festgestellt werden sollte: Wer hat die größte Stulle? Gemeint war ein belegtes Brot, dessen Fläche möglichst groß sein sollte. Wer mit einem normalen Graubrot antrat, hatte schon von vornherein verloren. Eine Kasslerschnitte war da schon viel besser. Ich aber hatte, dank meiner Mutter, den Vogel abgeschossen. Denn sie hatte ein ganz neues Vier-Pfund-Brot der Länge nach angeschnitten. So konnte ich mit einer ca. 30 cm langen Brotscheibe alle übrigen Bewerber um Längen schlagen. Den damit gewonnenen Preis, die ausgesetzten 20 Pfennig, nahm ich natürlich freudestrahlend entgegen. Das Geld wurde anschließend an König's Büdeken auf der unteren Langen Wende in Salmiakpastillen umgesetzt. Die wurden in Ornamenten auf den Handrücken geklebt und dann genüsslich abgeleckt. Ja, das waren noch Zeiten, meint                                                          
                                                                                          Wolfgang Rochna

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