Samstag, 2. November 2013

Betrügerische Schockanrufe

                                                               
Die Polizei warnt und bittet um Mithilfe

Von Wolfgang Rochna

Seit längerer Zeit häufen sich in NRW und auch im Hochsauerlandkreis "Schock-Anrufe" skrupelloser Betrüger oft bei russischsprachigen, vor allem aber älteren Mitbürgern, um sie um ihre Ersparnisse zu bringen. Allein in NRW sind in diesem Jahr schon mehr als 100 Opfer um insgesamt rund 400 000 Euro betrogen worden.
So gehen die Betrüger vor:
Die Betrüger geben sich am Telefon in oft russischer Sprache etwa als Polizist, Staatsanwalt oder Rechtsanwalt aus und schildern eine vermeintliche Notlage. Sie behaupten zum Beispiel, ein naher Verwandter des Angerufenen hätte einen Unfall verursacht und ein Kind schwer verletzt. Um zu verhindern, dass der Angehörige angezeigt und inhaftiert wird, müsse sofort eine vier- bis fünfstellige Summe gezahlt werden. Um noch glaubhafter zu wirken, spielt ein weiterer Täter am Telefon den in Tränen aufgelösten angeblich unfallbeteiligten Angehörigen und bittet eindringlich flehend um die Zahlung des verlangten Betrages.
Das völlig überrumpelte, unter Schock stehende Opfer sichert schließlich die Zahlung zu und händigt das Geld einem ihm unbekannten Abholer aus. Erst wenn die Geschädigten den ersten Schock überwunden und den vermeintlich betroffenen Angehörigen erreicht haben, stellen sie fest, dass sie Opfer einer ganz üblen Betrugsmasche geworden sind.

Die Anrufer gingen in vielen Fällen geschickt und vielfältig vor. Teilweise erfolgten „Ausspähungsanrufe“, die einzig dem Ziel dienten, die Familien- oder Freundschafts- oder Bekanntenverhältnisse auszukundschaften und Namen zu erfahren.
Der Anrufer ist einzig und allein auf das Geld aus. Die wie auch immer dargestellte Notsituation ist frei erfunden und entbehrt jeder Grundlage.

Daher folgende Tipps von der Polizeilichen Beratungsstelle des HSK:
Gehen Sie konsequent nicht auf solche Forderungen ein! Übergeben Sie niemals Geld an Personen, die Sie nicht kennen! Prägen Sie sich jedoch Stimme und sprachliche Besonderheiten des Anrufers ein! Notieren Sie sich die im Display angezeigte Telefonnummer! Legen Sie einfach auf und rufen Sie die Ihnen bekannte Telefonnummer des Verwandten an! Wenn Sie zu einem Rückruf aufgefordert werden: rufen Sie nicht zurück, aber notieren Sie die Ihnen genannte Rufnummer. Sie beginnt meistens mit der Vorwahl für Litauen 00370…Verständigen Sie sofort über Notruf 110 die Polizei! Wenden Sie sich sofort an die Polizei, wenn Sie Opfer wurden und erstatten Sie eine Anzeige! Warnen Sie auch andere Mitbürger vor diesen Betrügern!

Weitere Informationen, auch in russischer Sprache, erhalten Sie bei Ihrer Polizeilichen Beratungsstelle des Hochsauerlandkreises, Tel. 0291/90877-0 und unter http://www.polizei-nrw.de/artikel

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